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Was ist Schizophrenie?
Schizophrenie ist eine oftmals schwere psychiatrische Erkrankung, die sich darauf auswirken kann, wie eine Person denkt, handelt oder fühlt. Laut der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) sind aktuell rund 800.000 Menschen in Deutschland an Schizophrenie erkrankt, was einer Punktprävalenz von etwa 1 Prozent der Bevölkerung entspricht. Jedes Jahr erkranken rund 8.000 Menschen neu an Schizophrenie. Die Erkrankung tritt meist erstmalig im frühen Erwachsenenalter auf und bei Männern im Durchschnitt früher als bei Frauen.
Die ausgeprägte Symptomatik kann sowohl für die Betroffenen selbst als auch für ihre Angehörigen sehr belastend sein und mit Einbußen im Alltags- und Sozialleben einhergehen. Die Symptome von Schizophrenie können sehr vielfältig sein: Viele Betroffene hören Stimmen oder sehen Dinge, die nicht da sind, aber als real erlebt werden. Manche Menschen mit Schizophrenie können auch glauben, dass andere ihre Gedanken lesen, ihre Gedanken steuern oder sich gegen sie verschworen haben. Dies kann für Betroffene sehr beängstigend sein und zum sozialen Rückzug führen. Menschen mit Schizophrenie sprechen manchmal über seltsame oder ungewöhnliche Ideen, die es erschweren, ein Gespräch aufzunehmen. Schizophrenie wird in der Regel zunächst mithilfe von Pharmakotherapie behandelt. Je nach Schweregrad kann auch eine begleitende bzw. anschließende psychotherapeutische Behandlung sinnvoll sein. Ein unterschiedlicher Verlauf ist möglich. Bei manchen Betroffenen kommt es zu einer einmaligen Episode, bei den meisten Betroffenen treten mehrere akute Krankheitsphasen auf, zwischen denen sie symptomfrei leben. Auch ein chronischer Verlauf ist möglich.
Stigmatisierende Einstellungen und Überzeugungen gegenüber Schizophrenie sind leider häufig und erschweren es Betroffenen zusätzlich, über ihre Erkrankung zu sprechen und sich Hilfe zu suchen. Manche Betroffene meistern ihr Leben auch mit dieser Erkrankung. Eine Behandlung kann Betroffenen dabei helfen, ihre Lebensziele weiter zu verfolgen und zu erreichen. Sowohl in der Psychotherapie als auch in der Pharmakotherapie sind Forscherinnen und Forscher bestrebt, wirksamere Behandlungen zu entwickeln und die Ursachen für Schizophrenie besser zu verstehen. Das übergeordnete Ziel der Forschungsprojekte ist es, Schizophrenie in Zukunft besser vorbeugen und noch effektiver behandeln zu können.